Gemeinsame Erklärung
COVID-19-KRISE
Gemeinsamer Aufruf zu spezifischen Maßnahmen für Autorinnen und Autoren
Während die COVID-19-Pandemie unsere Gesellschaften, einschließlich des Kultur- und Kreativsektors, verwüstet, stehen die Autorenorganisationen in Solidarität mit allen Betroffenen des Virus und unterstützen die Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus ergriffen werden.
Unsere Mitglieder – Schriftstellerinnen und Schriftsteller aller Art, Komponisten und Komponistinnen, Liedermacherinnen und Liedermacher, Regisseurinnen, Regisseure und Kameraleute – müssen erleben, dass ihre Industrien zum Stillstand gekommen sind und ihre Existenzgrundlage innerhalb weniger Tage zerstört ist.
Wir fordern die Entscheidungsträger dringend auf, spezifische Maßnahmen zur Unterstützung selbständiger und freiberuflicher Urheber und Urheberinnen aufzunehmen, wenn sie Notfallmaßnahmen zur Unterstützung der von der COVID-19-Krise stark betroffenen Kultur- und Kreativwirtschaft ausarbeiten.
Während die Nutzung unserer Arbeit im öffentlichen Raum abnimmt, nimmt sie online dramatisch zu. Kunst und Unterhaltung, das Ergebnis unserer Arbeit als Urheberinnen und Urheber, erweist sich als enorm wichtig, um der Gesellschaft in Krisenzeiten zu helfen.
In diesem Zusammenhang wird die nachhaltige Zahlung von Tantiemen eine wichtige stabilisierende Rolle für die Einnahmen europäischer Autoren spielen: Nie war es für die Autoren notwendiger, am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Werke teilzuhaben und daher das Prinzip der angemessenen und verhältnismäßigen Vergütung innerhalb der Umsetzung der DSM Richtlinie und des Urhebervertragsrechts umzusetzen – eine zwingende Vorschrift, die unter anderem die weit verbreitete Fehlpraxis von Buy-out-Verträgen in Europa verhindert.
Nicht zuletzt ermutigen wir alle EU-Institutionen, dafür zu sorgen, dass den Autoren und Autorinnen von der EU bereitgestellte Notfallfonds zur Verfügung stehen, und sich endlich auf einen künftigen EU-Haushalt (mehrjähriger Finanzrahmen 2021-2027) zu einigen, der den kulturellen Bedürfnissen und Ambitionen Europas gerecht wird.
Zu den spezifischen geforderten Maßnahmen gehören:
- sofortiger Zugang zu voller Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, einschließlich Isolationsperioden für freiberufliche Mitarbeiter,
- Möglichkeit für Autoren, während der Krise und nach der Krise von der öffentlichen Krankenversicherung gedeckt zu werden,
- Unmittelbarer Zugang zu garantiertem Grundeinkommen wie Sozialhilfeleistungen, die sich an Menschen ohne Einkommen richten, die keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung haben,
- Optionen für Ersatzeinkommen für die Krisenzeit,
- Stundung/Unterstützung für Lebenshaltungskosten (z.B. Miete, Hypothek, Darlehen),
- Steuererleichterung.